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Medienkultur

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(Zeitung 2006) Beiträge zum Thema (zurück zum Inhaltsverzeichnis)

Der Kulturrat Österreich fordert:

  • Erfüllung des Kultur- und Bildungsauftrags im Radio-, TV- und Online-Angebot der öffentlich-rechtlichen Medienanstalt ORF
  • Ausbau der finanziellen Ausstattung und Infrastruktur für eine selbstbestimmte Medienkultur
  • Öffentliche Förderung von Informations- und Kommunikationstechnologien zur nicht-kommerziellen Nutzung für Kunst, Kultur und Bildung
  • Entflechtung der Medienkartelle und keine weiteren Machtbefugnisse für die Komm-Austria

Die Texte:

Herausforderung Netzkultur

Sarah Schönauer: Meinungseinschränkung und Medienmonopole
Wenn Software sozial wird und Copyright-Regime Medienpolitik machen, dann haben wir eine relativ exakte Beschreibung der derzeitigen Situation. Was passiert, wenn taktische politische Medien in die falschen Hände geraten, und welche Rolle spielen hierbei Netzkulturknoten? Eine entscheidende, weil das Netz das einzige Medium ist, in dem grundsätzlich jeder Mensch seine Meinung äußern kann und dessen Inhalte mehrheitlich von den NutzerInnen produziert werden. Noch.

Kunst, Kultur und Überwachung

Konrad Becker: Kunst und Kultur im Zeitalter der Überwachung.
Die Rhetorik der unbegrenzten Freiheit des Warenverkehrs und Konsums als Ausdruck der Freiheit des Individuums steht im seltsamen Widerspruch zu einem Zeitalter nie da gewesener Formen der Unfreiheit. Technische Systeme und ihre gesetzgeberischen Begleitmaßnahmen schnüren ein dystopisch düsteres Korsett der Disziplinierung und Kontrolle.

Realitycheck – 3. Sektor

Alf Altendorf: Die freien Medien zwischen politischem Machtzugriff und kollektiver Amnesie
Der Verdacht liegt nahe, dass es, würden sich OKTO & Orange 94.0 politisch kontroversieller outen, mit dem „Schönwetter“ der Stadtregierung schnell vorbei wäre. Nur, ist nicht genau dies die Aufgabe kritischer, unabhängiger Medien? Kritisch in alle politischen Himmelsrichtungen? Wie es anders geht, beweist aktuell das freie Linzer Radio FRO. Hier wird gerade heftig gegen „Kulturhauptstadt 2009“ opponiert. Und niemand denkt gleich über Förderungsentzug nach. Wäre Ähnliches in Wien denkbar? Schwer vorstellbar.

Die freien Radios 2006

Veronika Leiner: Die freien Radios und ihr öffentlich-rechtlicher Auftrag
Der Staat Österreich musste immer schon dazu gezwungen werden, sich auf den Weg aus der medienpolitischen Steinzeit zu machen. Das war 1993 schon so, als der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte das österreichische Rundfunkmonopol als menschenrechtswidrig verurteilte und damit zu Fall brachte. Und das ist im Fall der Freien Radios so, deren Existenz offiziellerseits immer noch eher geduldet wird, denn als tatsächlich relevanter Beitrag zu Medien- und Meinungspluralismus in Österreich wahrgenommen – und entsprechend unterstützt – zu werden.

MigrantInnen im ORF? Na sowas!

Zuzana Brejcha
Medien sind aber nicht nur Instanzen zur Übertragung von Information, sondern sie produzieren selbst Wirklichkeiten. Sie geben bis zu einem bestimmten Grad vor, was in einer Gesellschaft als „Norm“ gilt. Damit Minderheiten als gesellschaftliche „Norm“ gelten und als solche auch wahrgenommen werden, müssen sie in den Medien – vor allem auch im ORF – vorkommen: als EntscheidungsträgerInnen und GestalterInnen, vor und hinter der Kamera, in Nachrichten ebenso wie in anderen Sendungen, Filmen und Shows – allerdings in einer differenzierten Weise, die nicht auf Folklore, Kriminalität oder Hilfsbedürftigkeit reduziert.

Freie Printmedien – revisited

Vina Yun
Auch wenn die Aushungerung der Freien Medien unter Schwarzblau nicht in dem Ausmaß eingetreten ist wie generell befürchtetet wurde, ist der Druck, die Strukturen Freier Medienarbeit durch zusätzliche finanzielle Mittel zu erhalten, gewachsen. Trotzdem hat sich das Spektrum der Freien Medien insbesonders durch neue „MigrantInnen-Medien“ erweitert, obwohl diese in einem besonderen Ausmaß – und nicht erst seit 2000 – von prekären Arbeits- und Produktionsbedingungen betroffen sind.

Warum wir einen starken ORF brauchen

Klaus Unterberger
Was haben Elfriede Jelinek und Heinrich Neisser, Herbert Krejci und der Ostbahnkurti, Alfred Dorfer und Fritz Csoklich gemeinsam? Die Antwort ist auf der Website einer der aufregendsten zivilgesellschaftlichen Initiativen der letzten Jahre nachzulesen: Ob Nobelpreisträgerin oder ehemaliger ÖVP-Parlamentarier, Kabarettist oder bürgerlicher Grandseigneur, Künstler oder Journalist: Sie alle haben im Rahmen von SOS-ORF eine unübersehbare Forderung nach einem parteiunabhängigen, qualitätsorientierten Rundfunk erhoben.

Machtkonzentration in der KommAustria

Maria-Anna Kollmann: Metternichsche Zensurbehörde
Angesichts der dargestellten Machtfülle der KommAustria ist zu fordern: Keine weiteren Machtbefugnisse für die Komm-Austria; Umwandlung der KommAustria in eine unabhängige Behörde; Einrichtung eines KommAustria-Beirates unter verpflichtender Einbeziehung von repräsentativen Berufsverbänden und Interessenvertretungen der von der KommAustria verwalteten Bereiche.