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Aufruf zur MayDay-Parade 008 in Wien

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(Aufruf vom 29.4.2008) Am 1. Mai findet in Wien bereits zum vierten Mal eine EuroMayDay-Parade statt. Der Kulturrat Österreich ruft zur Teilnahme sowie zur Auseinandersetzung mit Prekarisierung von Arbeit und Leben auf.

EuroMayDay-Parade 008 in Wien

Treffpunkt: 1. Mai 2007, 14.00 Uhr

1170 Wien, Marcus Omofuma Denkmal (Mariahilfer Straße / U2 Museumsquartier)

Am 1. Mai findet in Wien bereits zum vierten Mal eine EuroMayDay-Parade statt. Der Kulturrat Österreich ruft zur Teilnahme sowie zur Auseinandersetzung mit Prekarisierung von Arbeit und Leben auf.

Auch Kunst-, Kultur- und Medienschaffende sind von Prekarisierungsprozessen massiv betroffen. Während die einen nach der Abschaffung des Bleiberechts für KünstlerInnen ohne EU-Pass (seit 1.1.2006) keine Zukunftsperspektiven in Österreich mehr haben, verschlechtert sich für die anderen die soziale Absicherung im Sauseschritt. Sicherheiten für Personen mit rasch wechselnden Arbeitsverhältnissen, nicht-existenzsichernden (Mehrfach-)Beschäftigungen und/oder diskontinuierlichem Einkommen gibt es nicht. Reformen des Arbeitslosenversicherungsgesetzes oder das Vorhaben einer so genannten „bedarfsorientierten Mindestsicherung“ gehen an den Lebensrealitäten – nicht nur ! – von (insbesondere selbständig erwerbstätigen) Kunst-, Kultur- und Medienschaffenden vorbei und lösen anstehende Probleme nicht.

Dagegen gilt es sich zur Wehr zu setzen! Für eine Entkopplung von Einkommen und Erwerbsarbeit! Für das Recht in Freiheit tätig zu sein! Grundeinkommen für alle! Bleiberecht jetzt!

Die EuroMayDay-Bewegungen in zahlreichen Städten sind aussichtsreiche Versuche, prekäre Kämpfe lokal und global zu vernetzen und die Auseinandersetzung mit der Prekarisierung von Arbeit und Leben voranzutreiben. Die Paraden am 1. Mai sind eine Möglichkeit diesen Prozessen in kreativer Weise Ausdruck und Sichtbarkeit zu verleihen.

AUFRUF zur EuroMayDay-Parade 008 in Wien:

Mayday! Mayday!

Hast du bezahlte Arbeit? Kannst du davon leben? Hast du Freizeit? Kannst du dir was leisten? Bist du zufrieden?

Die Prekarisierung der Arbeits- und Lebensverhältnisse schreitet zügig voran. Wir haben die Nase voll! Her mit dem schönen Leben, ohne Ausbeutung ohne Angst ohne Unterdrückung ohne Unsicherheiten, hier und überall! Der 1. Mai ist unser Tag, um gemeinsam als Parade laut und sichtbar zu sein – als Alternative zu den institutionlisierten Umzügen der ehemaligen ArbeiterInnenparteien, die viel eher Teil des Problems als der Lösung sind. Der EuroMayDay ist eine Einladung, nicht fragmentiert, für sich alleine, sondern vernetzt mit anderen zu handeln und zu kämpfen! Und das alle Tage!

Wo sind denn die Prekären?

Eigentlich fast überall. Illegalisierte, saisonal und befristet Beschäftigte, Schein- und so genannte „Neue Selbstständige“, NiedriglohnjobberInnen, Erwerbsarbeitslose und FreiberuflerInnen, Projekt-, Reproduktions-, Pflege- und Hausarbeit, Teilzeit- oder LeiharbeiterInnen sowie ihre Zwischen- und Mischformen haben eines gemeinsam: Wir alle leben und arbeiten mehr oder weniger prekär. Während Supermarktangestellte zu Niedrigstlöhnen schuften und StudentInnen sich durch geringfügige Jobs und unbezahlte Praktika wursteln, werken KulturarbeiterInnen und Putzleute oftmals sozialversicherungslos.

Wo ist mein Geld hin? Wo kommt es morgen her? Womit zahle ich meine Miete? Warum zahle ich soviel Miete? Was können wir tun?

Prekarisierung erzeugt Unsicherheit und Angst. Darin liegt ein Potential, denn Wut und Zorn können zum Zusammenschluss und zur Organisierung führen. Mit fortschreitender Prekarisierung sind aber auch neue Formen von Rassismen und Sexismen sowie deren politische Instrumentalisierung beobachtbar. Diesen Entwicklungen wollen wir gemeinsam entgegensteuern!

Prekär arbeiten, prekär leben? Zusammen kämpfen!

Der EuroMayDay ist ein Aufruf, sich kreativ mit Gegenmodellen und Utopien zu beschäftigen und soll eine offene, prozesshafte Plattform für alle Prekarisierten, Illegalisierten, Kriminalisierten, Flexibilisierten usw. sein. Für alle, die selbstorganisiert kämpfen und alles wollen, unabhängig von Beschäftigungs- und Aufenthaltsstatus!!!

Wir rufen Euch alle dazu auf, gemeinsam den EuroMayDay zu gestalten!

Mach mit am 1. Mai! Bei einer der Paraden in Milano, Barcelona, Hamburg, Tokyo, Berlin, Liege, Aachen, Maribor, Helsinki,. oder Wien!

EuroMayDay-Parade 008
Donnerstag, 1. Mai 2008
Treffpunkt Wien: 14 Uhr
Marcus Omofuma Denkmal
Mariahilfer Straße / Museumsquartier, 1070 Wien (U2-Station Museumsquartier)

EuroMayDay.at
EuroMayDay.org

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