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Die Kunst, sich arm zu arbeiten …

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(Pressemitteilung vom 10.11.2006) Diskussion zur Prekarisierung im Kunst-, Kultur- und Wissensbereich

„Die Kunst, sich arm zu arbeiten“ – unter diesem Titel veranstaltete der Kulturrat Österreich gemeinsam mit dem Dachverband Salzburger Kulturstätten und der Netz-Initiative Subnet am Mittwoch, 8. November 2006, im Salzburger Toihaus eine Podiumsdiskussion.

Die zunehmende Prekarisierung ist ein zentrales Thema des kulturpolitischen Aktions- und Forderungsprogramms des Kulturrat Österreich. Und an diesem Abend wurde deutlich, dass es immer weniger möglich ist, von Kunst und Kultur zu leben. Besonders betroffen ist die freie Szene, die seit Jahren systematisch ausgehungert wird. Allerdings sind Einkommen, die weit unter der Armutsgrenze liegen, auch in besser subventionierten Institutionen keine Seltenheit.

Myrto Dimitriadou, Leiterin des Toihauses Salzburg, merkte kritisch an, dass es gegen die Menschenwürde verstoße, wenn in einem der reichsten Länder der EU die Einkommen aus künstlerischer Arbeit so niedrig sind, dass die Betroffenen sogar auf Kinder verzichten müssen.

„Nur eine breite Kooperation von Interessenvertretungen kann einer weiteren Prekarisierung und Verelendung Widerstand entgegensetzen“, nannte Elisabeth Mayerhofer vom Kulturrat Österreich als eine der wichtigsten Schlussfolgerungen aus der Situation. Die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens für alle wäre ein wichtiger Schritt zur Absicherung von im Kunst-, Kultur- und Wissensbereich Tätigen vor einem Absturz in die Armut. „Das muss auch für jene gelten, die sich in Österreich aufhalten und bisher keinen Zugang zu regulierten Arbeitsverhältnissen haben“, so Mayerhofer abschließend.

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