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Die nächste Diagonale findet im Interesse aller Kunst- und Kulturschaffenden statt!

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(Pressemitteilung vom 21.11.03) Der Kulturrat Österreich unterstützt die Diagonale als selbstorganisiertes und unabhängiges Filmfestival der Filmschaffenden

Diese Diagonale ist eine exemplarische und notwendige Absage an die vorherrschende Kulturpolitik, die Interessen von KünstlerInnen ignoriert und eine Zerschlagung von gewachsenen Strukturen verfolgt. Es kann nur als unprofessionell und verantwortungslos bezeichnet werden, wenn ein Staatssekretär für Kunst – der sich überdies eine verstärkte Förderung des „österreichischen Films“ als Schwerpunkt in die verschiedenen Regierungsprogramme geschrieben hat – die Fortführung eines erfolgreichen, international renommierten Filmfestivals verweigert und stattdessen hohe Geldbeträge in eine von ihm selbst angeordnete Gegen-Veranstaltung (die Diagonale04) fließen lassen möchte, deren Zustandekommen aufgrund der Irrelevanz für die Filmschaffenden, Konzeptlosigkeit des Führungsteams und zuletzt einer dringenden Absage-Empfehlung aus eigenen Reihen vier Monate vor dem geplanten Veranstaltungstermin noch höchst ungewiss ist.

Dieser Zustand ist Höhepunkt und Ergebnis einer perspektivelosen wie autoritären Kulturpolitik, die auf politischer Willkür beruht und beliebig KünstlerInnen die Berufsausübung erschwert sowie Existenzgrundlagen entzieht. Die Kulturpolitische Kommission begrüßt deshalb auch besonders das positive Zeichen aus Graz, Kunstförderungsmittel der Stadt Graz dem Festival der KünstlerInnen zur Verfügung zu stellen.

Das geschlossene Auftreten der Filmschaffenden, das schließlich in der gemeinsamen Initiative für ein selbstorganisiertes und unabhängiges Filmfestival mündete, verdient Nachahmung, Respekt und vor allem jede Form der Unterstützung. Die Veranstaltung der Diagonale ist ein unmissverständliches Zeichen der FilmemacherInnen, sie steht für eine politische Autonomie der Kunst- und Kulturschaffenden.

Die Initiative der Filmschaffenden ist demzufolge eine im Interesse aller Kunst- und Kulturschaffenden. Sie verdient größtmögliche Solidarität.

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