(Offener Brief vom 6.3.2023) unterstützt vom Kulturrat Österreich und vielen anderen
Dass ein neues Finanzierungsmodell des ORF zum Anlass genommen wird, um Sparmaßnahmen vorzusehen, die vor allem Kunst und Kultur betreffen, ist ein äußerst problematisches Signal. Eine Bundesregierung, die die Steuerzahlenden mit dem höchsten Personalstand und den höchsten PR-Kosten der Zweiten Republik belastet, darf nicht gleichzeitig einen öffentlich-rechtlichen Sender mit einem gesetzlich verankerten Bildungsauftrag aushungern.
Wir fordern daher:
- Der ORF darf nicht mit Hilfe eines neuen Finanzierungsmodells zugrunde gerichtet werden.
- Der ORF ist als öffentlich-rechtlicher Sender zur Wahrnehmung von Kunst- und Kulturaufgaben unersetzbar.
- Der ORF ist der einzige Garant zur Einlösung öffentlich-rechtlicher Programme im Bereich von Bildung, Wissenschaft, Kunst, Kultur, Sport und Information. Er unterliegt einem öffentlichen Auftrag und der öffentlichen Kontrolle.
- Der ORF muss nicht nur weiterhin in der Lage sein, seinem Bildungs- und Kulturauftrag nachzukommen, sondern diesen angesichts der jüngsten Krisen noch viel mehr als bisher erfüllen.
- Kunst und Kultur im ORF dürfen weder Sparverordnungen noch Rationalisierungsmaßnahmen zum Opfer fallen.
- Auf keine Kunst- und Kultureinrichtung des ORF, weder auf das RSO noch auf eine andere kann verzichtet werden.
- Keine Kunst- und Kultursendung im ORF darf ersatzlos gestrichen, kein Kunst- und Kulturprogramm des ORF darf redaktionell ausgehungert werden.
Unterstützende Personen und Einrichtungen mit Stand 6.3.2023, weitere Unterstützungserklärungen per Mail an g.ruiss@literaturhaus.at
Inititert und verschickt durch Initiative „Kunst und Kultur im und für den ORF müssen garantiert sein“ und IG Autorinnen Autoren; adressiert an die Verantwortlichen im ORF, die Medienverantwortlichen der Bundesregierung und die Medien- und Kultursprecher_innen der Parlamentsparteien, konkret: ORF-Generaldirektor Roland Weißmann, ORF-Radiodirektorin Ingrid Thurnher, den ORF-Stiftungsrat, den ORF-Publikumsrat, Medienministerin Susanne Raab, Bundeskanzler Karl Nehammer, Vizekanzler Werner Kogler, Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer, Kultur- und Mediensprecherin Eva Blimlinger, Mediensprecher Kurt Egger, Kultursprecherin Maria Großbauer, Mediensprecher Jörg Leichtfried, Kultursprecherin Gabriele Heinisch-Hosek, Mediensprecher Christian Hafenecker, Kultursprecher Volker Reifenberger, Mediensprecherin Henrike Brandstötter, Kultursprecherin Julia Seidl.