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MAYDAY! MAYDAY!

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(Pressemitteilung vom 27.4.2005) Kulturrat Österreich ruft zur Diskussion um Prekarisierung und soziale Rechte auf! EuroMayDay 005 – Parade am 1. Mai erstmals auch in Wien.

précaire (französisch): widerruflich, unsicher, heikel, provisorisch

Die Arbeitssituation von Kunst- und Kulturschaffenden ist prekär – und das nicht erst seit kurzem. Schließlich fand das, was lange Zeit – zumindest in Europa, zumindest für den männlichen Teil der Mehrheitsbevölkerung – als Norm galt, im kulturellen Sektor niemals umfassende Realisierung: Statt unbefristeten Vertragsbeziehungen und kontinuierlichen Erwerbsbiographien, statt Vollzeitbeschäftigung und stabiler Einkommenslage, statt sozial- und arbeitsrechtlicher Absicherung dominierte stets Flexibilität und Unsicherheit.

Beinahe ebenso alt wie dieser Sonderstatus der Arbeitssituation von Kunst- und Kulturschaffenden ist deshalb der Kampf um ein adäquates Modell der Sozialversicherung. Heute jedoch, wo fortwährend mehr Menschen auch in anderen Sektoren in solche prekären Arbeits- und Lebensverhältnisse abgedrängt werden, gewinnt dieser Kampf eine neue Qualität. Was einst als „kulturelle Ausnahme“ galt, avanciert gegenwärtig immer stärker zu einer neuen Norm gesellschaftlichen Lebens und Arbeitens. Daraus resultiert für Kunst- und Kulturschaffende – neben einem Mehr an Unsicherheit – auch die Chance, die eigenen, zunächst begrenzten Forderungen in einen universelleren gesellschaftlichen Kampf um soziale Rechte einzuschreiben.

Eine vielversprechende Basis dafür ist die strategische Parallelisierung der Interessen möglichst vieler gesellschaftlicher AkteurInnen. Die EuroMayDay-Parade am Nachmittag des 1. Mai, die heuer erstmals auch in Wien stattfinden wird, ist ein aussichtsreicher Katalysator für einen solchen Prozess der breiten Allianzenbildung. Der Kulturrat Österreich ruft dazu auf, sich in die MayDay-Aktivitäten sowie in die Auseinandersetzungen um Prekarisierung und soziale Rechte zu involvieren!

EuroMayDay-Parade 005

TREFFPUNKT: So., 1. Mai 2005, 14.00 Uhr Mexikoplatz (1020 Wien, U1 Vorgartenstraße)

euromayday.at

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