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Neue Inhalte für mehr Gestaltungsfähigkeit der Politik

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(Pressemitteilung vom 19.06.06) Kulturrat Österreich startet kulturpolitisches Aktionsprogramm

Die politische Auseinandersetzung im Vorfeld der österreichischen Nationalratswahlen im Herbst 2006 zeichnet sich einmal mehr durch einen Mangel an Inhalten und gesellschaftlichen Entwürfen aus. Das Vertrauen in die Zukunfts- und Gestaltungsfähigkeit der Politik hat nach der Krise von Bawag, Gewerkschaftsbund und Finanzmarktaufsicht sowie angesichts der ORF- und Bildungsmisere neue Tiefstwerte erreicht. Es steht zu befürchten, dass die Monate bis zur Regierungsneubildung von rassistischer Stimmungsmache und Schmutzkübel-Kampagnen in Parteien und Boulevardpresse geprägt sein werden.

Diesem Trend will der Kulturrat Österreich, der Zusammenschluss der Interessenvertretungen von Kunst-, Kultur- und Medienschaffenden, entgegen treten, indem er die Kulturpolitik als wichtige Querschnittsmaterie ins Blickfeld rückt, die neue Inhalte in die politische Debatte einbringen kann. Die aktuellen kulturpolitischen Themen werden in einer Publikation im Zeitungsformat dargestellt und ab September in einer Reihe von Veranstaltungen in den Bundesländern öffentlich diskutiert. Im Mittelpunkt stehen unter anderem folgende Themen: Die allgemeine Budgetsituation und die Transparenz der Kulturförderungsverwaltung, die soziale Absicherung von Kunst- und Kulturschaffenden, ORF und Medienpolitik, Migration und Grundrechte sowie die zunehmende Pauperisierung der Informations- und Wissensgesellschaft durch die drohende Verengung des Zugangs zu Kultur und Bildung.

Zahlreiche Expertinnen und Experten sind der Einladung gefolgt, sich an diesem Aktionsprogramm des Kulturrat Österreich zu beteiligen. Damit ist eine Vernetzung gelungen, die darauf hoffen lässt, dass aus der Kunst-, Kultur- und Medienarbeit neue Impulse für die politische Debatte in diesem Land kommen. Sechs Jahre Regierungsarbeit unter Kunst- und Bundeskanzler Wolfgang Schüssel haben die demokratischen Grundlagen Österreichs in Besorgnis erregendem Ausmaß ausgehöhlt. Es ist daher hoch an der Zeit, mit einer Repolitisierung der Politik zu einem Ende dieser Ära beizutragen!


Vorankündigung:

Präsentation Zeitung Kulturrat

Di., 12. September 2006, 19.00 Uhr
Depot, Breite Gasse 3, 1070 Wien

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