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Programm

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\_____ Dienstag, 4. März 2008_____/

18:30 Uhr:

Vortrag: Arbeit – Diskurse und Theorien
Produktive Arbeit?
Karl Reitter

Arbeit ist Vieles. Erwerbsarbeit einer der zentralen Verteilungsmechanismen gesellschaftlichen Einkommens. Arbeitsmarktorganisation eines der grundlegenden Machtinstrumentarien. Was ist der Unterschied zwischen Arbeit und Erwerbsarbeit? Wie funktioniert diese Diskrepanz und (wie) lässt sich eine solche Trennlinie zum Beispiel bei kreativer Tätigkeit überhaupt ziehen? Wohin führt die wieder zunehmende Schere zwischen notwendiger Arbeit und dem Unwillen, diese adäquat zu finanzieren? Wieso ist die Vision von der Vollbeschäftigung entgegen der realen Entwicklung des Arbeitsmarktes noch immer aktuell? Und was bedeutet (Erwerbs-)Arbeit in gesellschaftlichen Bereichen wie dem Sektor Kunst, Kultur und Medien, in denen der größte Teil der Arbeit un(ter)bezahlt ist?

Podium: Arbeit in Kunst, Kultur, Medien
Eva Blimlinger, Karl Reitter, Nika Sommeregger; Moderation: Sabine Kock.

Arbeit ist im Kunst-, Kultur- und Medienbereich nicht unbedingt sichtbar, als Wort tendenziell ungern ausgesprochen – tatsächlich natürlich omnipräsent. Wie sehen die Arbeitsstrukturen in diesen Bereichen aus? Ist eine Transformation dieser Arbeitsbedingungen auf andere gesellschaftliche Bereiche feststellbar – und wenn ja, wo? Welche Wirkung hat eine Definition von Arbeit, die potenziell versteckt wird? Wie kann die prekäre Situation aufgebrochen werden?

\_____ Mittwoch, 5. März 2008_____/

9:30 Uhr:

Vortrag. Wirtschaft/ Prekariat/ Globalisierung
Über Grenzen und Entgrenzungen: Kunst- und MedienarbeiterInnen in einem globalisierten Umfeld
Elisabeth Mayerhofer/ Monika Mokre

Internationale Reglementierungen und Entwicklungen beeinflussen zunehmend auch die Rahmenbedingungen der Arbeit in Kunst-, Kultur- und Medienberufen. Dies wird in den nationalen Diskussionen weitgehend ausgeblendet. Welche Auswirkungen haben internationale Vereinbarungen auf nationale Arbeitsverhältnisse? Wie spielen verschiedene Regulierungsmaßnahmen zusammen und wer profitiert davon? Welche Handlungsoptionen ergeben sich für Kunst- und Kulturschaffende?

Podium: Kunst, Kultur und Medien in Österreich − globalisiert?
Petja Dimitrova, Elisabeth Mayerhofer, Monika Mokre, Jeroen Siebens; Moderation: Marty Huber.

An zumindest zwei Stellen wird der Zusammenhang zwischen global und national deutlich diskutiert: Das überall noch hochgehaltene Konzept der Freiheit der Kunst kollidiert mit der Reglementierung der Reise- und Niederlassungsfreiheit. Und: Die zunehmende Marktkonzentration bzw. Kapitalisierung der Kunst- und Kulturmärkte zwingt immer mehr KünstlerInnen, Kultur- und Medienschaffende zur Beschäftigung mit internationalen Rechtssystemen. Wie sieht die Situation für KünstlerInnen ohne EU-Pass in Österreich aus? Welche Mechanismen ermöglichen oder erzwingen Produktionsauslagerungen beispielsweise in der Filmindustrie oder im Medienbereich? Wie lässt sich mit der Tatsache umgehen, dass Kunst-, Kultur- und Medienschaffende aus Österreich weltweit, solche aus dem globalen Off dagegen meist nur im globalen Off tätig sein können?

13 Uhr:

Pause

14:30 Uhr:

Vortrag: Gratisarbeit und Niedrigstlöhne: Arbeitsmarktentwicklung?
Mag Wompel

Der Status quo im Kunst-, Kultur- und Medienfeld wird einmal mehr gesellschaftsfähig: Niedrigstlöhne, Selbstausbeutung, Neue Selbstständigkeit … Wohin führen – neben dem massiven Druck zur (Schein-)Selbstständigkeit gerade in diesem Bereich – die Vorschläge und Reformen zur Arbeitsmarktorganisation? Wie funktioniert die Etablierung eines Niedriglohnsektors im Norden (am Beispiel Hartz 4)? Wie funktioniert die Legitimität der Arbeitsämter als größte nationale ArbeitgeberInnen? Welche Zwangsmaßnahmen werden eingeführt, welche sind bereits etabliert? Wie spielen die Zwangsmaßnahmen mit dem gesellschaftlich dominanten Arbeitsethos zusammen?

Podium: (Kultur-)Arbeitsbedingungen
Monika Klengel, Eva Simmler, Mag Wompel; Moderation: Patricia Köstring.

Der Großteil der Arbeit im Kunst-, Kultur- und Medienfeld passiert seit Jahrzehnten am Rande der Existenzmöglichkeit. Verschlechterungen finden laufend statt. Haben Selbstausbeutung und Niedrigstlohnentwicklungen in der Gesellschaft einen gemeinsamen Nenner? Was genau ist in Österreich als Mindestsicherung im Entstehen begriffen? Wie sieht die Situation erwerbsloser KünstlerInnen/ Kulturschaffender in Österreich aus? Wie kann mit dem Spannungsfeld zwischen eigener und allgemeiner Situation solidarisch umgegangen werden?

17 Uhr:

Pause

17:30 Uhr:

„State of the Art“
Zusammenfassung
Johanna Schaffer

und themenübergreifende Diskussion

\_____ Donnerstag, 6. März 2008_____/

10 Uhr bis 18 Uhr:

Arbeitstagung Rahmenbedingungen künstlerischer Arbeit in Österreich
begrenzte TeilnehmerInnenzahl. Anmeldung bis 29.2.2008 per Mail

Fortsetzung der Plattform Rahmenbedingungen künstlerischer Arbeit. Arbeitsgespräch mit ProponentInnen aus Politik, Verwaltung etc. zu aktuellen, akuten Problemstellungen (z.B. Anstellung, freie DienstnehmerInnen; ASVG, GSVG; SchauspielerInnengesetz; KSVF-G).

Moderation: Sabine Kock, Daniela Koweindl

Geplanter Ablauf:

  • 10 – 12.00 Uhr Part I Prekäre NomadInnen zwischen Anstellung und Selbstständigkeit: ASVG/GSVG und die komplexe Versicherungssituation.
  • 12.00 Uhr Pause
  • 12.15 -13.30 Part II Anstellung ist nicht unmöglich – ein Alternativmodell zum KSVF Mindestgagen – realisierbar in Österreich?
  • 13.30- 15.00 Uhr Mittagspause
  • 15.00- 16.30 Uhr Part III Der AMS Komplex (mit Seitenblick auf die ALVG Novelle)
  • 16.30 Uhr Pause
  • 16.45 -18.00 Uhr Denkbares Umdenken? Mögliche Maßnahmen und Perspektiven

19 Uhr:

Podium: Organisierung, Selbstvertretung, Interessenvertretung
Zuzana Brejcha, Daniela Koweindl, Susanne Pernicka, Sabine Prokop, NN; Moderation: Rainer Hackauf

Prekäre Arbeits- und Lebensverhältnisse sind nichts Neues. Die zunehmende Verallgemeinerung als Prekäre erfordert dringend eine zunehmende Verallgemeinerung der Organisation: Wie kann gemeinsam aufgetreten werden? Wer mit wem? Wie können partielle Interessen einer größeren gemeinsamen Organisierung zum Nutzen werden?

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