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Einladung zum Pressegespräch: Mobilitätsbarrieren für KünstlerInnen?

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Ausführliche Problemdarstellung im interministeriellen „Artist Mobility“-Guide: Die Barrieren sind stabil.

zur Dokumentation

Am Mittwoch 13.2.2013, 10 Uhr
Ort: IG Bildende Kunst, Gumpendorfer Str. 10-12, 1060 Wien

Pressegespräch mit

  • Marie Christine Baratta (ImPulsTanz)
  • Doris Einwallner (Rechtsanwältin)
  • Sylvia Köchl (Kulturrat Österreich/ IG Bildende Kunst)
  • Franz Schmidjell (VIDC)


Transnationale KünstlerInnenmobilität ist en vogue. In kaum einem anderen gesellschaftlichen Feld ist der Mehrwert internationaler Beteiligung höher geschätzt als im Bereich der Kunst. Schlagworte wie Kommunikation und Austausch, Neugier und gegenseitiges Lernen oder Kunst als Form der Konfliktarbeit prägen den Diskurs. Gleichzeitig sind globale Grenzregime stabiler denn je. StaatsbürgerInnenschaft oder die Zugehörigkeit zu regionalen Binnenreiseräumen wie Schengen sind ausschlaggebend dafür, wer mit welchem juristischen Titel wohin (und mit welchem Verkehrsmittel) darf. In Kombination mit arbeitsrechtlichen Reglementierungen (die analog den Reisebestimmungen Bezahlung zulassen oder nicht) laufen diese Restriktionen jeder Form von gleichberechtigtem Austausch zuwider.

Diese Barrieren abzubauen war ein wesentliches Anliegen der interministeriellen Arbeitsgruppen (IMAG) zur Verbesserung der sozialen Lage von KünstlerInnen. Vorläufiges Ergebnis: ein Anfang Dezember 2012 nach langjähriger Vorarbeit veröffentlichter Internet-Guide namens „Artist Mobility“, zusammengestellt von bm:ukk, bm:ask, BM:I und Außenministerium. Es handelt sich um eine allgemeine Sammlung fremden- und arbeitsrechtlicher Bestimmungen. Sie dient der „Information von Kunstschaffenden, die nach Österreich kommen, und KulturveranstalterInnen, die Einladungen nach Österreich aussprechen“ – bis dato leider nur in deutscher Sprache. Dabei ist der vorliegende Guide vor allem ein Katalog des Schreckens: die Darstellung der aktuellen Rechtslage.

InteressenvertreterInnen und VeranstalterInnen nehmen Stellung zum „Artist Mobility“-Guide und präsentieren Verbesserungsvorschläge, insbesondere zu:

  • „Einzelfallisierung“ vs. brauchbare Regelungen
  • Lokale Besonderheiten und ausreichende Geldmittel
  • Guide für Betroffene? Guide für BeamtInnen!

„Kunst darf eh überall präsentiert werden. Und die KünstlerInnen: Wofür gibt es Skype?“ (Zitat aus der IMAG). Wir meinen: So nicht!



Informationen:

  • Mobilität von Kunst-, Kultur- und Medienschaffenden. In: 42 Monate IMAG – eine Bilanz. Hg. Kulturrat Österreich, Dezember 2012
  • Artist Mobility. Informationen zu Einreise, Aufenthalt und Erwerbstätigkeit ausländischer Künstlerinnen und Künstler in Österreich. hg. bm:ukk, Dezember 2012
  • Workshopbericht: Across Europe and Beyond Eine Veranstaltung des bm:ukk in Kooperation mit der öst. UNESCO-Kommission und der IG Kultur Österreich, 23.2.2012
  • Das Herz des Rassismus. Daniela Koweindl. In: Selbstständig | Unselbstständig | Erwerbslos, 3. Ausgabe, Hg. Kulturrat Österreich, Februar 2012.
  • Problem- und Forderungskatalog Mobilitätsbarrieren (Erstellt von der IG BILDENDE KUNST in Zusammenarbeit mit dem Kulturrat Österreich, Stand 2010)